Philosophie der „terza natura“
Der vom Humanisten und Historiker Jacopo Bonfadio (1508 – 1550) geprägte Begriff „una terza natura“ – die Philosophie der „dritten Natur“ aus der Renaissance – sieht weder die Natur noch die Kunst als allein lebensfähig. Sie müssen in eine Symbiose eintreten, um in vollendeter Form zu erblühen. Diese Vereinigung zwischen Kunst und Natur offenbart sich im Garten. Die „terza natura“ ist die beabsichtigte Wiederherstellung des „Goldenen Zeitalters“ und die vollkommene Ermöglichung des „irdischen Paradieses“.
Paradiesgärten
In allen Kulturen lassen sich Paradiesvorstellungen, die tausende Jahre zurückreichen, finden. Diese widerspiegeln eine in uns tief verborgene Sehnsucht nach dem idealen Ort, den jeder Mensch potentiell in sich trägt.
Als Gestalter habe ich – auch metaphysische Ebenen einbeziehend – die Vision, zusammen mit meiner Kundschaft jenen vollkommenen Ort, der natürlich für jeden Menschen ganz individuell ist, sichtbar werden zu lassen.
Über die vergangenen zwei Jahrzehnte verbrachte ich insgesamt mehr als ein Jahr in Marrakech, wo ich einerseits für Privatkunden, andererseits aber auch für Hotels als Planer und Gestalter arbeitete. Diese Stadt, weltberühmt für ihre unglaublichen Gartenanlagen, liess in mir ein ganz besonderes Interesse für den arabischen Paradiesgarten, aber noch grundlegender für die Paradiesvorstellungen aller Kulturen entstehen, die natürlich im christlichen Abendland aber genauso im fernen China und Japan (Blogpost: Moosgarten) zu entdecken sind.
Steingärten
Meine grosse Leidenschaft gilt Steinen mit einer „starken Ausstrahlung“. Ob im Japanischen Garten (Referenzen), einem Alpinum oder einer mediterranen Trockenlandschaft (Referenzen) verwende ich ausschliesslich Steine, die ich selber suche und abhängig von der Gestaltungsidee auch zu zusammenhängenden Felsmassiven zusammenfüge.
Farngärten
Farne im Allgemeinen, doch insbesondere wintergrüne Farne sind ein weiteres wichtiges Interessensgebiet. Seit Kindheit beschäftigt ich mich mit diesen urtümlichen Pflanzen, die buchstäblich ein Schattendasein fristen. Zu oft bleiben sie in Gärten unbeachtet und schaffen trotzdem im Hintergrund viel Atmosphäre.
Als ehemaliger Vizepräsident der Farnfreunde Schweiz, ein gesamtschweizerischer Verein für Farnliebhaber, half ich während zwei Jahrzehnten regelmässig mit, Ausflüge in farnspezifisch spannende Gebiete zu organisieren.
Seit meiner Kindheit sind es die Natur und die Kunst in all ihren farbenreichen Nuancen, welche mich gleichermassen faszinieren. Mit meiner Firma Terza Natura Gartenjuweliere gestalte ich massgeschneiderte Gärten für ein kunstinteressiertes Publikum, das sich auf Zwischentöne in einem Garten einlassen möchte.
Neben dem Gasthof Löwen in Hausen am Albis darf ich unter anderem den Dirigenten Howard Griffiths, den Operntenor Roberto Saccà, Christoph Müller, den Intendanten des Menuhin Festival Gstaad und Sophie Faguay, Malerin und Besitzerin des Boutique-Hotels Riad Demeures d’Orient in Marrakech zu meinen Kunden zählen.
Verbindung von Kunst und Natur
Aus meiner Faszination für die Verbindung von Kunst und Natur entstand eine Konzertreihe im Kulturzelt Park Seleger Moor, die ich 2017 zusammen mit meinem Bruder Dominik Fischer ins Leben rief. Als künstlerische Leiter veranstalten wir seit 2018 über die Saison zwischen Mai und September fünf Konzerte. Weitere Informationen finden Sie auf www.kulturzelt.ch
Diese schon über Jahre dauernde Zusammenarbeit mit dem Park Seleger Moor führte ebenfalls dazu, dass ich ab Frühling 2020 im Rahmen eines Mandats den Park Seleger Moor auch gestalterisch berate. Seit Herbst 2021 bin ich im Park Seleger Moor „Projektleiter Gestaltung“.
Seit einigen Jahren bereits organisiere und leite ich Gartenreisen in die Gartenstadt Marrakech, seit 2019 sind es Garten- und Musikreisen, auch in Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester «Argovia Philharmonic».
Einen herzlichen Dank für Ihr Interesse – Ihr Andreas C. Fischer