Der Link zum Hotel: www.demeuresdorient.com und zum Video http://www.demeuresdorient.com/en/

Viele wissen es bereits: Marrakech hat eine ganz bedeutende Hoteltradition – einerseits die vielen Grandhotels, zu denen ja auch das weltberühmte Hotel La Mamounia zählt, andererseits viele kleine, sehr persönliche Hotels und auch Maisons d’Hôtes, die man in der verwinkelten Altstadt, der Medina, entdecken kann.
Vor einiger Zeit war es mir vergönnt, die Besitzer des Hotel Riad Demeures d’Orient, einer ganz edlen Behausung in der Medina von Marrakech, hinsichtlich Gärten zu beraten. Diese entsprechen vom Prinzip her dem des klassischen Riads, so wie ich dieses im vorletzten Blog bereits beschrieben habe.

Im Laufe der vielen Gespräche, die ich mit den Besitzern geführt habe, teilten mir jene auch mit, dass sie gerne die Website erneuern würden und dafür auch neue, ansprechendere Fotos machen lassen möchten. So bot ich ihnen an, mit meinen beiden sehr guten Freunden, den Fotografen und Filmern Dennis Yulov und Eli Castson, diese Arbeit ebenfalls auszuführen. So bestand nun unser erweiterter Auftrag darin, die Schönheiten und den Duft dieses einmaligen Ortes – des Riads Demeures d’Orient – fotographisch, aber auch durch einen von meiner Firma phoxsmile.com produzierten Videoclip einzufangen.

Die Besitzerin Sophie Faguay, eine bezaubernde Französin aus dem Gebiet Ardèche du Nord, die als Designerin zusammen mit ihren Eltern mit hochqualifizierten marokkanischen Kunsthandwerkern während mehreren Jahren diese „orientalische Bleibe“ erschuf, hat sich vollkommen dem Thema des Orientalismus hingegeben. Bei dieser faszinierenden „Stilrichtung“, die in der Malerei bereits im 19. Jahrhundert grosse Bedeutung erlangt hat, geht es vor allem darum, wie von uns Europäern oder auch Abendländern der sogenannte Orient wahrgenommen wird.

Es ist unsere Verklärung einer Welt, die sich von der Unseren unterscheidet: das sogenannt „Andere“, auch „Fremde“, das uns gleichzeitig anzieht, manchmal aber auch gewisse Reflexe der Abneigung hervorrufen kann.
Was uns – Dennis Yulov, Elija Castson (er hat die Filmaufnahmen geleitet) und mir – besonders Spass gemacht hat, war eben diese Umsetzung einer Intention, eines Themas, das konsequent innerhalb des ganzen Hotels bis zu den kleinsten Details umgesetzt wurde.

Sophie Faguay und ihre Mutter Jo Faguay haben ganz grossen Wert auf das Design der elf Suiten gelegt, wobei jede einzelne Suite eine andere Mischung von „Orientalischem“ und „Abendländischem“ zum Ausdruck bringt. In der Suite „Vénitienne“ wird entsprechend der Stil Venedigs mit marokkanischen Stilelementen vermischt. In der Suite „Mandalay“ ist es Indien und Marokko, die sich auf faszinierende Weise miteinander vermählen.

Die Faszination der Europäer bezüglich des Morgenlandes kommt beim Gemälde „Die grosse Odaliske“ von Jean Auguste Dominique Ingres, das er um 1817 gemalt hat, wunderbar zum Ausdruck. Die Würze liegt immer in einer entsprechenden Abmischung von exotisch-orientalischen und erotischen Aspekten, die vielleicht vor allem die Männerwelt zum Träumen anregt und verführt. Doch auch Frauen, so musste ich immer wieder feststellen, zögern gar nicht, sich von einer solchen Atmosphäre berauschen zu lassen. Gerade Badeszenen in einem Hammam evozieren natürlich jene Fantasien, die wir ganz im Stile eines solchen Gemäldes versucht haben einerseits mittels Fotos aber auch im Video umzusetzen.
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