Der alpine Garten ist natürlich der Steingarten schlechthin. Die wichtigste, vielleicht sogar einzige Gemeinsamkeit aller alpinen oder Gebirgs-Pflanzen ist natürlich ihr „steiniges Biotop“. Es sind Pflanzen, die in der Lage sind, auf kargem Untergrund und zwischen Steinen Fuss zu fassen. Gerade sukkulente Pflanzen wie die Familie der Sempervivum, die weltweit vorkommt, vermag praktisch ohne Erdreich auszukommen.
Eine Gebirgslandschaft zeichnet sich meistens durch eine grosse Pflanzenvielfalt aus. Weniger Nährstoffe im Boden bedeuten grundsätzlich, dass viel mehr Pflanzen – zwar unter rauen Witterungsbedingungen – in einem gemässigten Wettbewerb gut gedeihen können. Der absolute Gegenpol ist ist eine intensiv genutzte Wiese (Fettwiese), die häufig gedüngt wird. Entsprechend sind es nur noch ganz wenige Pflanzen, wie bei uns der Löwenzahn, der Scharfe Hahnenfuss, die Wiesenkerbel, die Blacke (Rumex obtusifolius), Klee u.a. Die genannten Pflanzen verdrängen, je mehr Nährstoffe da sind, alle anderen Arten.
Im Gebirge wird nicht flächendeckend oder gar maschinell gedüngt, entsprechend gibt es nur lokal Extremstandorte, wo sich beispielsweise Kühe ständig aufhalten. An diesen Orten vermehrt sich z.B. die in Höhenlagen wachsende Blacke (Rumex alpinus) ausserordenlich.
Auch können z.B. in einer Karstlandschaft, die aus Kalkstein besteht und daher basisch ist, lokal saure Böden auftreten, manchmal weniger als 1m2 gross. Diese Säure wird vom Torfmoos Spaghnum produziert. Es sind Orte, wo das Wasser nicht richtig abfliessen kann, und sich auch im grösseren Massstab in Gebirgslandschaften aus Flachmooren irgendwann Hochmoore entwickeln, wo die Artenvielfalt wiederum ausserordentlich gering ist.
Das Gebirge zeichnet sich also grundsätzlich durch Vielfalt aus: in Flora und Fauna eine grosse Artenvielfalt und eben auch vielfältige Böden. Ist in einem Gebirge Granit vorherrschend, ist das Milieu entsprechend sauer.